Zur Krippe her kommet | Der Bamberger Krippenschnitzer Max Huscher
1. Dezember 2012 bis 6. Januar 2013
Die Weihnachtsausstellung im Historischen Museum Bamberg widmet sich erstmals dem Leben und Werk eines Bamberger Krippenkünstlers: dem des gelernten Konditors und leidenschaftlichen Krippenschnitzers Max Huscher (1905–1993).
Sein umfangreiches Oeuvre zeigt nicht nur das gesamte Themenspektrum von der Verkündigung bis zum Tod Christi. Zudem sind die in Mimik und Gestik ungewöhnlich ausdrucksstarken Krippenfiguren auch ein Genuss für den Betrachter. Daneben werden in der Sonderausstellung auch Huschers Leben, seine Arbeitsweise und die Entwicklung seines Werks beleuchtet.
Der Lebensweg von Max Huscher war fest vorgezeichnet: Er erlernte traditionsgemäß den Konditorberuf wie sein Vater und führte das beliebte Café in der Villa Remeis. Doch Zeit seines Lebens galt seine Leidenschaft nicht diesem Brot- (bzw. Kuchen-) Beruf, sondern dem Schnitzen von Krippenfiguren und dem Krippenbau.
Ungewöhnlich ausdrucksstarke Figuren
Schon als Bub hatte er seine erste Krippe gebaut, zunächst mit Gipsfiguren, dann fertigte er bewegliche Figuren mit Köpfen und Händen aus Wachs. Die Füße dazu schnitzte er selbst aus Holz. Bei seinem Lehrer Franz Bauer entfaltete er sein Können und perfektionierte in den folgenden Jahrzehnten das Schnitzen. Seine in Mimik und Gestik ungewöhnlich ausdrucksstarken Figuren machten Max Huscher schnell zum berühmtesten Bamberger Krippenschnitzer. Er schnitzte nicht nur private Hauskrippen, sondern erhielt auch größere Aufträge für Kirchen, wie die Jahreskrippe in der Herz Jesu-Kirche in Erlangen. Als Mitglied des Vereins Bamberger Krippenfreunde nahm er an zahlreichen Ausstellungen zum Beispiel in der Maternkapelle mit seinen Krippen teil.
Bei einer Gasexplosion 1982 in der Altenburger Straße wurde Huschers Wohnhaus mitsamt allen Krippenaufbauten und einigen Figuren zerstört. Sein dennoch sehr umfangreiches überliefertes Oeuvre zeigt das gesamte biblische Themenspektrum und ermöglicht einen tiefgehenden Einblick in Huschers Leben und Werk. In der Ausstellung werden Krippenfiguren aus Privatbesitz und aus Kirchen gezeigt. Mit dabei sind Teile von großen Jahreskrippen mit vielen Szenen, die Max Huscher zum Beispiel für die Herz Jesu-Kirche in Erlangen oder den Krippensammler Prälat Rudolf Nickles fertigte. Daneben stehen das Leben und die Arbeitsweise von Max Huscher sowie seine künstlerische Entwicklung zum ersten Mal ausführlich im Blickfeld.
Historisches Museum Bamberg
Domplatz 7, 96049 Bamberg, Di - So 9 - 17 Uhr
Tel. 0951.5190746 (Kasse), Tel. 0951.87 1142 (Verwaltung)
www.museum.bamberg.de, museum@stadt.bamberg.de
täglich 9-17 Uhr, 24.12.2012 u. 1.1.2013 13-17 Uhr
Ausstellungsflyer pdf