"Welt ging verloren, Christ ward geboren"
28. November 2009 - 10. Januar 2010
Stroh raschelt, Holz knarrt und ein himmlisches Licht erfüllt den Raum. Die Museen der Stadt Bamberg öffnen die Tore des historischen Pferdestalls in der Alten Hofhaltung und stellen das 90-Jahre-Jubliäum des Vereins Bamberger Krippenfreunde ins Zentrum ihrer traditionellen Weihnachtsausstellung.
Die renovierten Räume des historischen Pferdestalls bilden einen besonderen Rahmen für die herausragendsten Krippen des Vereins. Die Vielfalt der gezeigten Krippen stellt die Weihnachtsgeschichte in all ihren Szenen dar und vermittelt die lange Tradition sowie verschiedene Stilrichtungen des Krippenbaus.
In den Boxen des historischen Pferdestalls werden Bühnenkrippen gezeigt, die ähnlich einem Theater einzelne Momente des Geschehens der heiligen Nacht in einer umschlossenen Szenerie zeigen. Sie sind auf Tiefenwirkung angelegt und werden durch Beleuchtungseffekte in eine besondere Stimmung versetzt. Jede Krippe offenbart einen anderen Blick auf die Weihnachtsgeschichte und so sind die Besucher eingeladen von Einblick zu Einblick zu gehen und die Geschichte der Heiligen Nacht in all ihren vielfältigen Aspekten zu entdecken.
Neben dem historischen Pferdestall, der den größten Teil der Ausstellung aufnimmt, umfasst die Präsentationsfläche zwei weitere Räume. In der ehemaligen Küche der Alten Hofhaltung werden neben einzelnen Kastenkrippen auch Klosterarbeiten und mehrere Fatschenkinder gezeigt. Der dritte Raum dient als Gästezimmer. Hier präsentieren Krippenbauer aus Deutschland und Europa ihre Arbeiten, zu denen auch moderne Krippen aus besonderen Materialien gehören. Darunter fallen eine Krippe aus Metall und eine Jenaer Krippe aus Schwemmholz, die den Traum der Heiligen Drei Könige darstellt.
Den Höhepunkt der Ausstellung bilden die Figuren der barocken Krippe der Kirche St. Martin in altem neuem Gewand. Nach einer Reinigung wurden sie in rekonstruierte, reich verzierte Gewänder aus Seide, Damast, Perlen und Spitze gekleidet und können nun wieder dem Publikum gezeigt werden. Wie immer steuert das Historische Museum auch seine beiden Krippen aus Plößberg und dem Erzgebirge bei. Ziel der Ausstellung und der Arbeit des Krippenbauvereins ist es, biblische Texte in Bilder zu gießen, sie anschaulich zu machen und in ihrer theologischen Tiefe zu vermitteln. Daher werden auch die Propheten des Alten Testaments und ihre Prophezeiungen in die entsprechenden Stellen der Szenerien miteingebunden.