Historisches Museum

EINS + EINS = EINS │ Fotografie und Scherenschnitt von Uwe Gaasch und Wolfgang Müller

12. April bis 2. November 2014

In der Sonderausstellung EINS + EINS = EINS │ Fotografie und Scherenschnitt zeigen der Fotograf Uwe Gaasch und der Künstler Wolfgang Müller Bilder in einer neuen Dimension. Fluchten und Ansichten markanter Orte, vornehmlich Architekturfotografie - ohne Personen aufgenommen - werden nun durch detailgenaue Scherenschnitte von Menschen belebt. Die dabei entstehende neue Bildaussage ist oft bewusst konstruiert, ergibt sich aber auch spontan und zufällig. Ein spannender Prozess mit überraschenden Ergebnissen.

 

Wie Easy Rider cruisen zwei Motorradfahrer durch das LEERGEFEGTe Suhl, NACH DER PAUSE zünden sich zwei Arbeiter erst einmal eine Zigarette an, beim SONNTAG MIT OPA können sich die lieben Kleinen ganz entspannen…

In fotografierten Architektur- und Landschaftsszenerien agieren Menschen in Scherenschnitttechnik in alltäglichen und ungewöhnlichen Situationen. Die Themen – zwischen Augenzwinkern und Ernsthaftigkeit – sind zum Teil konstruiert, oft aber auch zufällig aus der gegenseitigen Inspiration der Künstler und ihrer Ideen heraus entstanden. Der Titel der Werke ist als Sprachspiel meist mehrdeutig und eröffnet so das weite Feld der Assoziationsmöglichkeiten.

Mit einer einfachen Nähschere schneidet Wolfgang Müller aus einfarbigen Papierbögen detailgenau die Graustufen der Figuren in abstrakten Formen aus. Erst durch Übereinanderlegen der Schnitte entstehen die dreidimensionalen Figuren, die passgenau unter die ausgeschnittenen Konturlinien auf den Fotografien eingefügt werden. Die Abzüge der zum Teil handvergrößerten Fotografien auf speziellem Papier erstellt, um den Scherenschnitten Halt zu bieten.

Uwe Gaasch (geb. 1949) ist gelernter Fotograf. Seit 1983 freiberuflich tätig, hat er sich besonders im Bereich der Architekturfotografie für Restaurierungs- und Dokumentationszwecke bundesweit bei Architekten, Restaurierungsfirmen und wissenschaftlichen Instituten einen Namen gemacht. Aber auch der Möglichkeit, Architektur künstlerisch zu sehen und zu verarbeiten, geht er gern nach. In abendlichen Gesprächen mit seinem langjährigen Freund Wolfgang Müller reifte die Idee, ihre Werke zu einem Gemeinsamen zu verbinden.

Wolfgang Müller (geb. 1961) ist seit 1990 als freischaffender Künstler in Bamberg tätig. Seine Werke waren u. a. im Neuen Palais ausgestellt. Zwischen 1996 und 2000 war er Erster Vorsitzender des Kunstvereins Bamberg. In der Galerie am Stephansberg hat sich Müller ein Refugium aus Kunst und Genuss geschaffen. Mit dem Scherenschnitt nimmt sich der Künstler einer seltenen Technik der Kunst an. Zwischen minimalistisch-sparsamen Linienschnitten und mehrschichtigen, dreidimensionalen Figurenkompositionen erstreckt sich ein ganzer Kosmos künstlerischer Entfaltungsfreiheit. Die im Zusammenspiel entstehenden Figuren sind auf den ersten Blick leicht zu erkennen. Bei genauerem Hinsehen werden aber auch die ihr zugrundeliegenden abstrakten Schnittmuster sichtbar.

 

Ausstellungsflyer zum Download [hier]!