Saisoneröffnung des Historischen Museums Bamberg
12. April 2022
Highlights | Studioausstellung des Historischen Vereins Bamberg
Bamberg – Mit einer neugestalteten Studioausstellung des Historischen Vereins Bamberg startet vor Ostern das Historische Museum Bamberg am Domberg in die aktuelle Ausstellungssaison. Gezeigt werden Highlights aus den umfangreichen Sammlungen des Vereins. Im Rahmen eines neuen Konzepts sollen künftig regelmäßig immer wieder andere Objekte in den Fokus gerückt werden, um der Vielfalt und Bedeutung des reichen Bestands gerecht zu werden. Dr. Kristin Knebel, seit Jahresbeginn neue Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, begrüßte die Gäste im neugestalteten Foyer des Historischen Museums. Bevor es in die Räumlichkeiten des Historischen Vereins zur Ausstellungseröffnung ging, berichtete Knebel kurz über die ersten Ideen zur Erneuerung des Hauses.
Als kleinen Vorgriff auf die in den nächsten Jahren geplante Umgestaltung des Historischen Museums und die Neuentwicklung seiner Ausstellungen erfahren einzelne Bereiche derzeit bereits eine Umgestaltung und werden noch im Laufe des Frühjahrs den Gästen wieder zugänglich sein. Das Historische Museum ist zugleich historisch und baulich ein hochbedeutender Ort am Domberg. Hier lebten und wirkten Könige, Kaiser und Bischöfe, bis die sogenannte Alte Hofhaltung von der Neuen Residenz abgelöst wurde. Das Gebäude birgt heute noch die Spuren des Hoch- und Spätmittelalters und repräsentiert sich zum Platz hin mit seiner schönen Renaissancefassade. Als Museum 1938 für die städtischen Sammlungen eingerichtet, stellt die Hofhaltung Museumsmacher vor die Herausforderung, Denkmalpflege und Sichtbarmachung des historischen Baubestandes mit einer zeitgemäßen Ausstellungsgestaltung und den Themen des 21. Jahrhunderts zu verbinden. Das wird ein Teil des Masterplanes für die Museen der Stadt Bamberg sein, der Ende 2022 fertiggestellt sein soll. Knebel betonte in diesem Zusammenhang auch die enge Kooperation der Museen am Domberg. Die neuen Museumsleitungen sind in stetem Austausch und wollen den Domberg gemeinsam weiterentwickeln, wenn sie auch unterschiedlichen Institutionen angehören.
Als nächstes wird dann ab 15. Mai – dem Internationalen Museumstag (!) - die Ausstellung „Holz macht Sachen“ zu sehen sein, ein Kooperationsprojekt vieler Museen, um Nachhaltigkeitsthemen auch im Rahmen eines umfangreichen Vermittlungsprogramms in Zusammenarbeit mit den Forstämtern zu präsentieren. Außerdem wird es im Frühjahr eine kleine Präsentation zu Fritz Bayerlein geben. Neu ist auch der freie Eintritt für alle an jedem ersten Sonntag im Monat.
Historischer Verein
Am 8. Juli 1830 gegründet, gehören dem Verein heute knapp 900 Mitglieder an. Er beschäftigt sich mit der Geschichte des ehemaligen Hochstifts Bamberg von der Vorgeschichte bis zur Zeitgeschichte. Der Verein besitzt u. a. eine große Sammlung kunst- und kulturgeschichtlicher Objekte. Vor allem während der ersten 40 Jahre der Vereinsgeschichte gingen zahlreiche Schenkungen vor allem aus dem begüterten Kreis der Bevölkerung ein: prähistorische Funde, Münzen und Medaillen, Handschriften und Bücher, Grafiken, Gemälde und Kunstgegenstände. Derzeit ist das vorrangige Anliegen des Vereins das Restaurieren und Erschließen seiner umfangreichen Sammlung. Teile der Sammlung werden von den Museen der Stadt Bamberg aufbewahrt und finden Eingang in die Ausstellungen des Historischen Museums.
Gute Partnerschaft
Die Beziehung zum Historischen Museum ist für beide Seiten ein glücklicher Umstand. Das Historische Museum kann Sammlungsgegenstände des Historischen Vereins zeigen, soweit sie der aktuellen Konzeption des Museums entsprechen und der Verein hat das Nutzungsrecht des Museumsdepots. Dies bietet also Vorteile für beide Institutionen. So ergab es sich dann, dass der HV mit recht vielen kleinen, aber auch mit großen Ausstellungen im Historischen Museum an die Öffentlichkeit treten konnte. Beispiele dafür sind die Ausstellungen zum 175-jährigen Bestehen des Vereins oder die über den Modelleur Carl Schropp, mit seinen Altären und Kirchenmodellen aus Pappmaché, für die der ehemalige Leiter des Stadtarchivs – Dr. Robert Zink – fast zwei Jahre lang Forschungsarbeit leistete. Dabei ist es nicht immer leicht, bei ausschließlich ehrenamtlich Engagierten, die alle beruflich tätig sind, nebenbei noch Ausstellungen vorzubereiten.
Highlights
In diesem Jahr wurde kein spezifisches Thema gewählt, sondern unter neuem Konzept diverse Highlights aus den Sammlungen ausgesucht, die vielleicht nicht alle spektakulär aussehen, es auf ihre Weise aber doch sind. Dabei sei es auch nicht wichtig, ob etwas schön ist oder aus wertvollen Materialien gefertigt wurde, erklärte Dr. Marina Scheinost, Vorsitzende des HV Bamberg, im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Denn diese Merkmale seien immer abhängig von den gerade geltenden Schönheitsbegriffen einer Gesellschaft. Das Leinenhandtuch aus der früheren Frauenklinik habe für den Historischen Verein keinen geringeren Stellenwert als eine Skulptur aus wertvollem Material, die von einem anerkannten Künstler gefertigt wurde, so Scheinost weiter. „Denn für uns ist die Bedeutung der Dinge für oder innerhalb einer Gesellschaft oder Lebensgemeinschaft wichtig. Nichtsdestotrotz präsentieren wir natürlich auch gerne Objekte, die den allgemein anerkannten Maßstäben von Schönheit entsprechen. Und das können Sie an den Wänden und in den Vitrinen sehen."
Detailinfo zum Modell der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen
Detailinfo zum Relief "Tod Mariens"
Detailinfo zur Sterbedarstellung
MUSEEN DER STADT BAMBERG
Historisches Museum Bamberg
Alte Hofhaltung, Domplatz 7, 96049 Bamberg
Tel. +49 (0)951.87 1140 (Kasse), +49 (0)951.87 1142 (Verwaltung)
www.museum.bamberg.de │ museum@stadt.bamberg.de
Öffnungszeiten: Di-So u. feiertags 10-17 Uhr