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Messingtafel erinnert an großzügige Stifterin

6. Dezember 2011

Seit 30 Jahren ermöglicht die Hans-Friedrich-Oskar-Deis-Gedächtnis-Stiftung den Erwerb von Kunstgegenständen

Vor 30 Jahren, im April 1981, hat der Bamberger Stadtrat die Satzung der gemeinnützigen Hans-Friedrich-Oskar-Deis-Gedächtnis-Stiftung Bamberg beschlossen. Mit letztwilliger Verfügung hatte die in Bamberg geborene Henriette Deis, geb. Röckl, die Stadt zur Alleinerbin bestimmt. An die Wohltäterin erinnert seit Dienstag eine Messingtafel, die mit Zustimmung des jetzigen Eigentümers an die Mauer vor dem ehemaligen Wohnhaus angebracht wurde.

 

Die Verstorbene hatte in ihrem Testament zur Auflage gemacht, dass zur Pflege des Andenkens an ihren geliebten einzigen Sohn Hans-Friedrich-Oskar-Deis, vermisst seit 1944 in Russland, eine Stiftung errichtet werden soll, in die ihr gesamter Nachlass eingebracht wird. Einziger Stiftungszweck ist es, Ankäufe von Kunstgegenständen für das Historische Museum Bamberg zu tätigen. „Das Stiftungsmanagement der Stadt Bamberg möchte mit der Messingtafel auf das außergewöhnliche, großzügige und leider auch tragische Engagement der Stifterfamilie Deis aufmerksam machen“, sagt Stiftungsmanagerin Claudia Schelbert.

Die Familie Deis wohnte von 1920 bis 1972 in dem Anwesen Amalienstraße 5. Henriette Deis zog anschließend in das Bürgerspital Bamberg. Neben Barock- und Biedermeiermöbeln, Gemälden, Textilien, Geschirr und Tafelsilber wurde auch das von der Familie Röckl erbaute Wohnhaus der Stifterfamilie Deis, Amalienstraße 5, in die Stiftung eingebracht. Es handelt sich um ein Mehrfamilienwohnhaus an der Ecke zur Herzog-Max-Straße. Die Stiftung musste das Anwesen im Jahr 2002 verkaufen, da sie die notwendigen Investitionen zur Sanierung des Gebäudes nicht tragen konnte.

Im Jahr 2010 wurde im Historischen Museum Bamberg als Erweiterung der Ausstellung Bürgerkultur ein Ausstellungsraum aus diesem Bestand eingerichtet. Die Präsentation geht anhand fünf großer Gemälde von Hans Schlereth auf die Familie Deis als Bamberger Bürger und Stifter ein. Dank des Stiftungszwecks, den Ankauf von Kunstgegenständen für das Historische Museum, konnten während der vergangenen 30 Jahre etliche wertvolle Stadtansichten, Portraits und Kunstobjekte, die in einem engen Zusammenhang zu Bamberg stehen, erworben werden. „Dies ist in Zeiten leerer Kassen, in denen es einer Kommune fast nicht möglich ist, Ankäufe zur Erweiterung des Sammlungsbestands zu tätigen, eine willkommene Gabe und unverzichtbar für die Museen der Stadt Bamberg“, betont Museumsdirektorin Dr. Regina Hanemann. Einige exemplarische Ankäufe, die bisher mit den Geldern aus der Stiftung getätigt worden sind, sind in der Ausstellung zu sehen.


Die Stadt Bamberg verwaltet aktuell 18 rechtlich selbstständige Stiftungen, die das kulturelle und soziale Leben der Stadt dauerhaft bereichern. Die Bamberger Stiftungsgründungen reichen dabei vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Das Kämmereiamt – Stiftungsmanagement berät Interessenten bei allen Fragen zum Thema Stiften unter Telefon 0951 87-1211 oder E-Mail stiftungen@stadt.bamberg.de.

Zustiftungen oder Spenden für die einzelnen Stiftungen können auf das Spendenkonto Nr. 5777 bei der Sparkasse Bamberg, BLZ 770 500 00, einbezahlt werden.

Ausstellung