Leumers Fränkische Weihnacht - [ha:ilichə nacht]*: Heilige Nacht
Sonntag, 1. Dezember 2019, 17 Uhr
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Stadtgalerie Bamberg - Villa Dessauer
Ludwig Thomas Weihnachtslegende ist hochaktuell - wie zu Zeiten Jesu Geburt vor 2000 Jahren sind Menschen auf der Wanderschaft, auf der Flucht, und wie vor 2000 Jahren müssen sie erfahren, dass sie längst nicht überall willkommen sind – genau wie Thoma es so eindrücklich beschrieben hat.
Die Nachdichtung des Weihnachtsgeschehens nach Lukas ist die schönste und bekannteste Weihnachtsgeschichte im Dialekt. Der Münchner Schauspieler Georg Leumer, ein gebürtiger Bamberger, und das dreiköpfige Ensemble "Bamberger Spielleut" bieten mit der Aufführung ihrer fränkischen Fassung ein Gesamtkunstwerk aus Literatur und Musik, ganz ohne Kitsch und Zuckerguss. In Bamberg ist es eine schöne Tradition geworden, im Advent eine der stimmungsvollen Aufführungen zu besuchen. So auch im Rahmenprogramm zur diesjährigen Weihnachtsausstellung im Historischen Museum Bamberg.
Thoma selbst hatte sich zur Entstehungszeit (1916) eher zeitgenössische Musikbegleitung vorgestellt, etwa von Max Reger, wie aus einem seiner Briefe hervorgeht. Er betrachtete die „Heilige Nacht“ durchaus auch als sozialkritisches Werk und bezog sich hierbei auf das „Leben Jesu“ von Ernest Renan: „Ich finde bei Renan, was ich selbst betone: Wie Jesus sich entschlossen auf die Seite der Armen schlägt und den Reichtum ausnahmslos verdammt“.
Georg Leumer legt bei seinem freien Vortrag des Textes auf fränkisch besonderen Wert darauf, alles Süßliche und zu Liebliche zu vermeiden und stattdessen die soziale Härte, die Heutigkeit der auftretenden Figuren, aber auch den Humor von Thomas Geschichte darzustellen. Leumer hat die „Heilige Nacht“ nach Thoma gekonnt in seinen oberfränkischen Heimatdialekt übertragen. In monatelanger Auseinandersetzung mit Thomas Text war es ihm besonders wichtig, größtmögliche Nähe zum Original zu bewahren.
Eine neue, ungewohnte Sicht auf Thomas Werk bietet auch die Musikauswahl, welche die „Heilige Nacht - fränkisch“ begleitet: Unter Verzicht auf jede Form von Gesang reicht sie von Instrumentalmusik des 15. Jahrhunderts über zwei fränkische Komponisten der Barockzeit bis zu Carl Orff, Béla Bartók und zeitgenössischen Komponisten. Mit dem Ensemble „Bamberger Spielleut“ spielen drei Profimusiker in der Besetzung Franz Blaschko (Violine, Viola, Kontrabass), Josef Gentil (Klarinette), Sandra Ruß (Akkordeon).
Eintritt: 13 € / 10 € , Vorverkauf an der Kasse der Sammlung Ludwig Bamberg im Alten Rathaus.
Spielort: Stadtgalerie Bamberg - Villa Dessauer, Hainstr. 4a, 96047 Bamberg
Eine Veranstaltung der Museen der Stadt Bamberg im Rahmenprogramm zur Weihnachtsausstellung "Gloria in excelsis Deo - 100 Jahre Verein Bamberger Krippenfreunde e.V." im Historischen Museum Bamberg.
Museen der Stadt Bamberg, Verwaltung Tel.: 0951/87-1142