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Friedrich Karl Waechter. Zeichenkunst

3. September 2010

Friedrich Karl Waechter (1937–2005) gehört zu den wichtigsten und vielseitigsten deutschen Satire-Künstlern seit den 1960er Jahren. Aus seinem zeichnerischen Nachlass präsentieren die Museen der Stadt Bamberg eine große Auswahl.

Waechters zeichnerischer Nachlass wurde im Herbst 2008 vom Wilhelm-Busch-Museum Hannover übernommen. Das künstlerische Spektrum dieses umfangreichen Konvoluts reicht von frühen Zeichnungen für die Zeitschrift »pardon« bis zu der letzten, noch unveröffentlichten Bilderzählung »Höllenhund«, die der Künstler kurz vor seinem Tod geschaffen hat. Aus diesem zeichnerischen Nachlass präsentieren die Museen der Stadt Bamberg eine große Auswahl, unter denen sich prominente Blätter u.a. aus den Cartoon- Büchern »Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein« oder »Männer auf verlorenem Posten« sowie Arbeiten aus dem Satiremagazin »Titanic« oder auch aus dem umfangreichen Werkkomplex der Bücher für Kinder und Erwachsene befinden.

1937 in Danzig geboren, studierte F. K. Waecheter Ende der 50er Jahre Gebrauchsgrafik an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg. Bereits 1962 veröffentlichte er erste Zeichnungen in pardon und bildete u.a. mit Robert Gernhardt und F.W. Bernstein die Künstlergruppe Neue Frankfurter Schule. Er arbeitete für die Satiremagazine pardon und Titanic sowie für Die Zeit. Neben seinem rein zeichnerischen Werk verfasste der vielfach preisgekrönte Künstler auch zahlreiche Kinderbücher, von denen das bekannteste „Der Anti-Struwwelpeter“ wurde, Cartoonbücher für Erwachsene sowie eine große Anzahl Theaterstücke.

Ausstellung
Das Deutsche Museum für Karikatur und Zeichenkunst • Wilhelm Busch in Hannover übernahm im Herbst 2008 F. K. Waechters zeichnerischen Nachlass. Den Museen der Stadt Bamberg ist es gelungen, daraus eine repräsentative Ausstellung nach Bayern zu holen und das vielseitige OEuvre Waechters abzubilden. Das Spektrum reicht von frühen
Zeichnungen für die Zeitschriften pardon und Titanic über Bilder aus Kinderbüchern, wie dem „Anti- Struwwelpeter“ und „Der rote Wolf“, bis zu Blättern aus dem unveröffentlichten Fragment „Der Höllenhund“ aus dem Todesjahr des Künstlers 2005.

Werk
Vielseitigkeit bewies Waechter vor allem im zeichnerischen Ausdruck. Während einige Blätter nur wenige Zentimeter groß sind, mit wenigen zarten Strichen wie hingehaucht wirken, beeindrucken andere Zeichnungen durch eine konzentrierte Schraffur, nuancierte Farbgebung und liebevoll ausgeführte Details. Ausschlaggebend für die Art der Ausführung war für ihn stets der zu transportierende Inhalt seiner satirischen Kunst. Besonders mit seinen Cartoons bewies der Künstler auch immer wieder seine Fähigkeit, Wort und Bild meisterhaft zu verbinden. Mit seinen Zeichnungen, in denen er zwischen Nonsens und Komik, absurdem Witz und subtiler Ironie souverän jonglierte, hat er der satirischen Kunst neue Formen erschlossen und ihren Stellenwert in der Kunstwelt – auch über die nationalen Grenzen hinaus – insgesamt gesteigert.

Katalog
Begleitend zur Ausstellung ist im Münchener Hirmer Verlag der Katalog Friedrich Karl Waechter. Zeichenkunst erschienen (ca. 360 S. mit 350 Abbildungen in Farbe; 28,5 x 24 cm, geb.) zum Preis von 39,90 € (im Buchhandel: 49,90 €). Dieser Katalog ist ab dem 16. Oktober 2010 in der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer erhältlich.


Begleitprogramm:

„Nacht-Waechter-Nacht“
Lesenacht mit Bamberger Prominenten und Livemusik mit Lietzmann4jazz
Dienstag, 19.10.2010, 20 Uhr

 

Zu Gast bei F.K.W.
Installation „Ebbe“ von Andreas Feist, Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia. Künstlerführung: Samstag, 23.10.2010, 16 Uhr

„...die Oberbohne liebt auch Dich!“
Ritter und Pittroff lesen Waechter │ poetry slam
Freitag, 5.11.2010, 20 Uhr

Comiczeichnen für Kinder mit Onkel Peter
Dienstag, 26.10.2010, 15 Uhr
Donnerstag,18.11.2010, 15 Uhr

„Wir können noch viel zusammen machen“
Lesenachmittag für Kinder von 5 bis 7 Jahren
Mittwoch, 17.11.2010, 15 Uhr
Stadtbücherei Bamberg, Obere Königstr. 4a, Saal
Anmeldung: (0951) 98119-12, Eintritt frei

 

Pressemitteilung, Foto und Flyer zum Download

Für weiteres Bildmaterial wenden Sie sich bitte an museum@stadt.bamberg.de