Allgemeine Informationen

Denar (Argentum)

Erste Hälfte 11. Jahrhundert, Münze, Museen der Stadt Bamberg, Inv. Nr. 10/MA I 2/5

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist – Heinrich II. in Silber

Das Konzept von Münzgeld entstand wohl vor ca. 2.700 Jahren, als König Krösus von Lydien zum ersten Mal Metallstücke aus einer natürlichen Gold-Silber-Legierung prägen ließ und so für deren Wert garantierte.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. übernimmt das antike Rom die Münzprägung von den Griechen und entwickelt ein Geldsystem, das die Grundlage für das gesamte europäische und später globale Währungssystem bilden sollte. Bis heute leiten sich etwa der spanische und portugiesische Begriff für Geld (Dinero/Dinheiro) oder das im arabischen Raum gebräuchliche Wort Dinar vom römischen Denar ab.

Besonders die Münzen des Mittelalters kopieren diese antik-römischen Vorbilder. Oft tragen sie ein Herrscherporträt auf der Vorderseite (Avers) und eine symbolische Darstellung auf der Rückseite (Revers). Die Umschrift sind in der Regel Kürzel von Namen und Titeln.

Münzen darf im frühen Mittelalter nur der König prägen. Gold wird größtenteils aus Afrika importiert. Auf dem Reichsgebiet wird nur Silber abgebaut, vor allem in Sachsen. Münzen bestehen also aus Silber und ihr Gewicht bestimmt ihren Wert. Geprägt wird der Schilling (20g) und der Pfennig (1,5g), der in Wert und Verwendung dem römischen Denar nachfolgt. Eine Kuh ist teuer und kostet zwei Schilling, ein Schwert sogar sieben Schilling. Beides sind Objekte, die einen Menschen als wohlhabend auszeichnen.

Die Münze vom Kaiser Heinrich II. wird ab dem 25. Oktober im Historischen Museum in der Ausstellung 'Vor 1000 Jahren' zu sehen sein. Hier mehr Infos zur Ausstellung.