Digitales Museum

Das Apfelweibla

um 1720/30, Schmiedeeisen, Museen der Stadt Bamberg, Historisches Museum, Inv. Nr. 2/130

Was gibt's da zu lachen? Oder vielleicht eher zu grinsen?

Zweifellos ein ganz außergewöhnlicher Türknauf! Er befand sich ursprünglich am Eingang des Hauses Eisgrube 14 in der Bamberger Altstadt, wo E.T.A. Hoffmanns Freund und Verleger Carl Friedrich Kunz wohnte.

E.T.A. Hoffmann lebte von 1808 bis 1813 in Bamberg und hat bei seinen Besuchen bei der Familie Kunz diesen besonderen Türknauf gesehen. Er muss ihn sehr beeindruckt haben, denn der Türknauf ist in das Märchen „Der goldne Topf“ eingeflossen.

In der Erzählung stößt der Student Anselmus den Korb einer alten Apfelhändlerin um und rennt weg. Als er später seinen ersten Arbeitstag beim Geheimen Archivarius Lindhorst beginnen und gerade den Türknauf ergreifen will, verzieht sich das metallene Gesicht zum grinsenden Lächeln. Im Türknauf erscheint Anselmus die alte Apfelhändlerin und er fällt vor Schreck in Ohnmacht.

An seinem ursprünglichen Anbringungsort, am Eingang zum Haus Eisgrube 14, befindet sich heute eine Replik.

Zu sehen ist das originale „Apfelweibla“ im Historischen Museum, in der Kabinettausstellung „Märchenhafte Verwandlungen“, neben weiteren Kunstwerken von E.T.A. Hoffmann und von anderen Künstlern, die von der Person und dem Werk Hoffmanns begeistert waren. Bilder, Texte und Audio ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern in die unheimlich fantastische Welt von E.T.A. Hoffmann einzutauchen und märchenhafte Verwandlungen zu entdecken.