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"Ardistan und Dschinnistan"

Sonntag, 21. April 2013, 11 Uhr

Musikalische Lesung aus Karl Mays unbekanntestem und bedeutendstem Roman mit Klaviermusik von Arnold Schönberg, Bela Bartok und Claude Debussy.

Sprecher: Dr. Ulrich Scheinhammer-Schmid, Klavier: Akira Sagawa; 3 Euro pro Person (zzgl. Eintritt)

 

"Ardistan und Dschinnistan", eine zweiteilige Romanreihe aus dem Spätwerk des deutschen Schriftstellers Karl May (1841-1912) bezeichnet eine neue Dimension im Werk des Radebeuler Schriftstellers und entwickelt in imaginären Seelenlandschaften - Urweltsümpfen, Totenstädten, Familienvulkanen - einen faszinierenden Kampf zwischen dem Gewaltherrscher von Ardistan und den Mächten aus Dschinnistan, dem Friedensreich jenseits der menschlichen Erfahrung. Es geht nicht zuletzt um Familiengeheimnisse und um die Auseinandersetzung mit den dunklen Abgründen im eigenen Ich.

In "Ardistan und Dschinnistan" entfernt sich Karl May immer mehr von seinen abenteuerlichen Reiseerzählungen. Das zentrale Thema ist die Entwicklung des Menschen vom niedrigen „irdischen“ Anfang zur „höheren Stufe“ des bewussten „geistigen“ Menschen. Entsprechend Mays eigener Auffassung ist letzterer ein zugleich monotheistisch-religiös und humanistisch handelnder Intellektueller. Damit wagte sich May in neue Dimensionen: Es geht um Grundfragen der menschlichen Existenz, um Selbsterkenntnis, um den Weg zu einem höheren Dasein.

Mays kühner Roman wird bei dieser Lesung eingerahmt von Musik der Moderne aus den Jahren 1907-1912 – ein überraschender und zugleich faszinierender Zusammenklang!